Am 19.02.2019 luden die FFG und die österreichische Regierung, vertreten durch Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ), zum Kick-Off der Digitalisierungsagentur DIA.
FFG Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner unterstrichen die Notwendigkeit der im vergangenen Jahr gegründeten DIA. Die FFG unterstützt Unternehmen mit nationalen und internationalen Förderprogrammen. Laut Henrietta Egerth fließt jeder zweite Euro mittlerweile in Digitalisierungsprojekte. Der Aspekt Digitalisierung soll in der FFG mit der 2018 neu gegründeten Digitalisierungsagentur DIA gestärkt werden. Ziel ist es das Innovationspotential von Startups, Mittelstand und Industrie zu stärken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Es gilt unsere Verwaltung, den ganzen öffentlichen Bereich ordentlich fit zu machen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig seitens der Politik die österreichischen Unternehmen bestmöglich zu fördern.”
Die DIA selbst sieht ihre Aufgabe darin in Dialog zu treten, um das Thema möglichst breit aufzusetzen. Sie sieht sich dabei selbst als Koodinatorin, will digitale Initiativen und Unternehmen vernetzen und gemeinsam Projekte unterstützen. Ziel ist der Weg weg von der Papierarbeit hin zu Umsetzungsprojekten.
Potentiale sind vorhanden, werden jedoch noch nicht hinreichend genutzt. Universitäts-Professor Dr. Peter Parycek (Donau Universität Krems) sieht in diesem Zusammenhang Daten als die zentrale Ressource heutiger Unternehmen. Jedoch werden nur 80% der Daten, die vorhanden sind, tatsächlich genutzt.
Dr. Parycek, der die Regierung in Digitalisierungsfragen berät, empfiehlt Regulatory Sandboxes: das Ausprobieren und Testen von Normen und Regeln in einem geschützten Bereich. Ziel ist es, ein Geschäftsmodell zunächst für einen begrenzten Zeitraum und einen begrenzten Kundenkreis unter Anleitung zu erproben.
Professor Dr. Peter Parycek: „Es gilt in den nächsten Jahren, die Stärke unserer Ingenieurskunst mit jener der Softwarekunst zu kombinieren. Das ist unsere Chance.”
Grundlegende Erkenntnis für erfolgreiche Digitalisierungsstrategien von Unternehmen ist, wie Jenny Lay-Flurrie (Microsoft) herausstreicht, ein Fokus auf Anwenderbedürfnisse und Accessability. Die große Chance an digitalen Produkten, Dienstleistungen und Arbeitsplätzen liegt an den barrierefreien Zugängen und Nutzbarkeiten.
Microsoft ist seit April 2018 selbst als KMU-Förderer in Österreich tätig. Mit dem Accelerator-Programm Future Box will Microsoft Österreich heimischen KMUs in der Form von individuellen Workshops und Hands-on Sessions den Wert der digitalen Transformation näherbringen.
Unter der Dachmarke Digital Austria will die DIA nach Vorbild europäischer Vorreiter Innovation Hubs einrichten. Diese sind in jedem Bundesland eine Ablaufstelle für interessierte Unternehmen. Ein Innovation Hub besteht aus mindestens drei Einrichtungen mit Schwerpunkten im Digitalisierungsbereich, wie z.B. Universitäten, FHs und Kompetenzzentren, wobei ein besonderes Augenmerk auf Artificial Intelligence (AI), Security, Blockchain und 3D-Printing gelegt wird. Hubs verpflichten sich Leistungen in den Bereichen Information, Weiterbildung und Digitale Innovation zum Nutzen von KMUS zu erbringen. Die Förderungsquote soll maximal 50 Prozent betragen, wobei die Laufzeit auf 36 Monate beschränkt ist. Die erste Ausschreibung läuft noch bis Ende Februar 2019.
DIA-Leiter Andreas Tschas: „Unternehmen, die jetzt konkrete Digitalisierungsmaßnahmen setzen, entwickeln sich rasant weiter. Wer keine Maßnahmen setzt, fällt zurück.”
Als konkrete Maßnahme wird zum eDay 2019 gemeinsam mit der WKO, Sparte Handel der KMU Accelerator pilotiert. Das Programm richtet sich vor allem an die Geschäftsführung von kleinen Firmen und bietet Tools und Workshops zur Entwicklung von Digitalisierungs-Projekten. Accelerator-Programme sind aus der Startup Szene bekannt. Dabei werden Unternehmensideen und Geschäftsmodelle von Spezialisten des Accelerator-Programms intensiv betreut. Ziel ist es, ein Konzept innerhalb von nur wenigen Monaten zu einem marktreifen Produkt oder einer Dienstleistung auszuarbeiten.
Die dritte Maßnahme richtet sich an Mitarbeiter von Unternehmen. Digital Bootscamps sollen intensive, spezialisierte IT-Qualifizierungsmaßnahmen bieten. Innerhalb von 9 Wochen werden ausgewählte Teilnehmer in einem IT-Bootcamp zu Digital Professionals ausgebildet. Die Inhalte behandeln aktuelle IT-Fragestellungen (z.B. aktuelle Programmier- und Softwareentwicklungstechniken, Apps und Mobile Websites oder Backend bzw. Frontend-Development) und orientieren sich an den Bedürfnissen der Unternehmen und deren Teilnehmern. Der Ausschreibungszeitraum für das Programm wurde bis Ende Mai 2019 verlängert.
Digital Austria,
https://www.digitalaustria.gv.at/
Ausschreibung Innovation Hubs,
https://www.ffg.at/dih
Ausschreibung Digital Bootcamps,
https://www.ffg.at/ausschreibungen/digital-pro-bootcamps-1-ausschreibung
WKO E-DAY:19,
https://www.wko.at/Content.Node/kampagnen/E-Day/index.html
Microsoft Accelerator-Programm Futur Box,
https://pulse.microsoft.com/de-at/work-productivity-de-at/na/fa3-microsoft-handson-lab/