Aktuell stecke ich bis beide Ohren in der Suchmaschinenoptimierung unserer KLINGER Tochterunternehmen. Jede Firma besitzt eine eigene Website, manche wurden gerade neu aufgesetzt, andere sind bereits seit Jahren online. Eine wirklich spannende Herausforderung also, die ich gemeinsam mit meinen Marketing Kolleginnen vor Ort angehe.
Zum Einstieg stehen wie überall die typischen Hausaufgaben an:
Meine Kollegin hat bereits im vergangenen Jahr begonnen, einige Workshops durchzuführen. Ziel war es die Zielgruppe und die Herausforderungen unserer Kunden besser kennen zu lernen.
Und dann geht’s eigentlich schon los: mit einer Keyword Map, in der jede einzelne Unterseite erfasst wird. In weiterer Folge werden dann Schritt für Schritt die Low Hanging Fruits ins Auge gefasst und die ersten „Früchte gepflückt“.
Falls das Thema Suchmaschinenoptimierung vollkommen neu für dich ist, empfehle ich dir den Blogbeitrag SEO Strategie, indem ich die Basics zusammengefasst habe.
In der Keyword Map werden alle Unterseiten aufgelistet. Eine Keyword Map hilft dir die Übersicht zu behalten und ist mit den richtigsten Daten aus den letzten 30 Tagen befüllt:
Wenn du an Werbekampagnen interessiert bist, kannst auch gerne die Kosten für das Keyword hinzufügen.
Die große Frage ist jetzt natürlich, wie kommst du an diese ganzen Daten mit relativ wenig Aufwand?
Deine Tabelle ist fertig? Perfekt! Jetzt beginnt die erste Feinarbeit: Wir legen fest, was jede einzelne Seite inhaltlich leisten soll.
Jede Unterseite verfolgt ein klares Ziel: Willst du ein Produkt verkaufen? Soll sie der Kundenbindung dienen? Willst du neue Besucher anziehen?
Typische Ziele sind:
Abschließend legst du das zentrale Keyword der Seite fest. Was ist die zentrale Phrase? Was ist das Thema der Seite?
Beachte dabei, dass ein Keyword nur für eine Seite genutzt werden soll!
Ein kurzer Exkurs zu den Keywords: Wir unterscheiden hier folgende Arten:
Ein kleiner Tipp noch auf dem Weg: Ein Keyword, dass nur aus einem Wort besteht, hat vermutlich bereits sehr viel Konkurrenz. Und ganz ehrlich, wann hast du das letzte Mal nur mit einem Begriff gesucht? Die meisten Nutzer verwenden zusätzlich eine Ortsbezeichnung oder ein weiteres beschreibendes Wort. Verwende ruhig Keywords aus 2 bis 3 Wörtern. Keywords, die aus 4 Wörtern bestehen haben zu wenig Suchvolumen, um gut optimiert zu werden.
Keyword Ideen findest du kostenfrei bei Ubersuggest, im ABAKUS SeoDiver oder bei AnswerThePublic. Ein guter Start ist auch die Google Search Console, die dir sagt, mit welchen Suchbegriffen deine Seite aktuell gefunden wird.
Ein guter Titel ist das um und auf jeder Seite. Im Internet scannen wir mehr, als dass wir wirklich lesen. Das Ziel ist also, dass auf einem Blick klar wird, was jemanden auf dieser Seite erwartet.
Für einen guten Titel musst du drei Punkte beachten:
Für den Seitentitel stehen dir ca. 70 Zeichen zur Verfügung. Beachte, dass dein Keyword im Titel vorkommt: je weiter es nach vorne gereiht ist, desto besser. Schließlich kannst du den Titel mit einer Handlungsaufforderung oder deinem USP abschließen.
Für die Meta-Description gelten im Grunde dieselben Regeln, wie für den Titel. Zusätzlich kannst du in der Description noch mit weiteren Punkten glänzen:
Google weiß viel, aber eben nur das, was ihre Programmierung zu lässt. Google kann nicht wie ein Mensch intuitiv unterscheiden, ob eine Seite wichtiger ist, als eine andere. Wenn du also für zwei Seiten das gleiche Keyword nutzt, werden beide Seiten sich kannibalisieren und im Ergebnis schlechter positioniert sein.
Was kannst du also tun, wenn du zwei Seiten für das gleiche Keyword hast?
Google indiziert deine Seite unter anderem auch dadurch, indem sie den Links auf der Seite folgt. Die Suchmaschine hangelt sich also von Seite zu Seite und speichert die gefunden Informationen.
Gleichzeitig wird die Qualität der Hauptseite an die Unterseite vererbt. In der Suchmaschinenoptimierung nennen wir dies Linkjuice. Ist die Hauptseite für Google bereits interessant, dann könnte die Unterseite ebenso von hoher Qualität sein. Das Ranking ist also potenziell höher.
Was heißt das jetzt für dich:
Verweise auf wichtige Unterseiten…
Optimiere die Seitenhierarchie, …
Korrigiere fehlerhafte Links und …
Nicht nur deine Leser lieben guten Content, auch Suchmaschinen wissen gute Inhalte zu schätzen. Die Verweildauer gibt dir einen verlässlichen Hinweis, ob du optimieren solltest. Folgende Tipps sind schnell umzusetzen:
Jeder von uns hat die eine oder andere Seite mit wenig Inhalten. Das kann die Newsletter-Anmeldung sein, eine Fotogalerie oder deine Podcast-Seiten. Für dich mag das völlig in Ordnung sein - Google sieht die Angelegenheit allerdings anders.
Im schlimmsten Fall werden diese Seiten als Soft 404 eingestuft. Dabei wird die Seite nicht mehr in den Suchergebnissen angezeigt und das Ranking deiner ganzen Seite abgestuft.
Mein Tipp, überarbeite diese Seiten:
Falls es sich nicht vermeiden lässt:
Na, das klingt doch mal spannend! Der Hintergedanke von Content Veredelung ist, dass du bereits tolle Seiten hast, die von Besuchern und Suchmaschinen geliebt werden. Warum also ständig neuen Content kreieren, wenn eine Aktualisierung deiner Inhalte sogar den größeren Effekt haben kann?
Beginne am besten mit einem Blick in Google Analytics:
Dann geht es ran an den Speck! Folgende Punkte kannst du optimieren:
Du siehst schon, es gibt unzählige Möglichkeiten deine Inhalte zu veredeln. Und eines kann ich dir versprechen, es zahlt sich immer aus ❤
Für die Content Veredelung gibt es zahlreiche praktische Tools, die dir helfen deinen Content zu verbessern. Herausgreifen möchte ich dabei den SEMrush Writing Assistant, Visual Matter und das YOAST SEO Website Plugin.
Ich hoffe, dieser Einblick in die Low Hanging Fruits konnte dir die eine oder andere Inspiration für deine Suchmaschinenoptimierung geben!
Suchmaschinenoptimierung benötigt im Schnitt 18 Monate, bis sie verlässlich greift. Es handelt sich also um einen Marathon und keinen Sprint. Low Hanging Fruits haben den Vorteil, dass sie leicht umsetzbar und die Auswirkungen sehr schnell bemerkbar sind. Gerade Titel und Meta-Description werden schnell übernommen, eine längere Verweildauer hat ebenfalls schnelle Auswirkungen.
Worauf ich in diesem Beitrag nicht eingehe ist technisches SEO. Auch hier gibt es Low Hanging Fruits, für die allerdings ein technische Grundkenntnisse nötig sind. Wenn du als SEO Neueinsteiger die Ladegeschwindigkeit deiner Seite verbessern möchtest, auf AMP Seiten setzt oder gar die Darstellung auf Mobiltelefonen noch umsetzen musst, empfehle ich dir eine Rücksprache mit der Agentur deines Vertrauens. Für erfahrene Website Entwickler sind auch diese Punkte in einem absehbaren Zeitrahmen umsetzbar.
Hier nochmals eine Zusammenfassung der wichtigsten Takeaways:
Die Low Hanging Fruit Optimierung startet immer mit Seiten, die bereits relativ gut ranken. Seiten auf Platz 11 bis 20 können leichter einen Spitzenplatz ergattern, als neue Seiten.