Mit Smartphones, Tablets, Notebooks und mobilen Internetanschlüssen findet Arbeit überall statt. Das Office ist dort wo der Laptop aufklappt oder auf dem Smartphone E-Mails gecheckt werden. Rund 150.000 Österreicherinnen und Österreicher arbeiten nach aktuellen Schätzungen mobil und/oder bringen eigene Betriebsmittel ein. Rund 400 Euro kostet einem Unternehmen die Ausstattung eines mobilen Arbeitsplatzes. Eine überschaubare Investition. Die wirkliche Herausforderung liegt in der gelebten Compliance und Betriebsvereinbarung.
Patricia Neumann, IBM Österreich:
„Der verantwortliche Umgang mit Daten ist die Grundbasis.”
Auch wenn ausdrückliche Vorgaben oftmals nur in großen Unternehmen existieren, beschränkt sich die Thematik nicht nur auf börsennotierte und intentional agierende Organisationen. Als Instrument der Risikovorsorge sollte Compliance auch im Mittelstand und bei StartUps Beachtung finden. Die Frage ist nicht mehr, ob Unternehmen flexible Arbeitsmodelle unterstützen, sondern wie diese Unterstützung aussieht.
Von Home Office bis zum Satellitenbüro, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alternative Arbeitsmodelle anzubieten bedarf auch strategischer Überlegungen. Es sind die Kernfragen fast einer jeden Mobility-Strategie: Wie können Unternehmen die Risiken, die mit nicht verwalteten Endgeräten entstehen, minimieren? Wie kann sichergestellt werden, dass Mitarbeiter wie Projekte von alternativen Arbeitsmodellen und digitaler Transformation profitieren?
Jakob Reiter, TheVentury:
„Die besten Ideen entstehen im kollaborativen Prozess.”
IBM macht neben dem Trend zum mobilen Arbeiten seit rund 5 Jahren gleichzeitig einen Trend wieder zurück ins Office aus ” allerdings unter neuen Rahmenbedingungen. Im Kontext von agilen Arbeitsmethoden werden die Vorteile von Teamräumen geschätzt; vor allem der Informationsfluss und -Austausch im Team profitiert. Das Büro wird zum Networking-Space und Innovation-Hub.
Aber auch das Thema Co-Creation spielt für IBM eine entscheidende Rolle in der gelebten Arbeitswelt. Konkrete Angebote basierend auf Co-Creation können die Form von einzelnen Workshops oder längeren Projekten haben. Dabei werden alle Stakeholder ” aus verschiedenen Abteilungen, Externe und Kunden ” in den Entwicklungsprozess eingebunden. Der Wissensaustausch kann in einem Projekt-Office, direkt in den Räumlichkeiten des Kunden oder ” wie vielfach in der Wissenschaft gelebt ” standortunabhängig über Plattformen und Video-Telkos erfolgen.
Laut Arbeiterkammer Wien müssen sich Unternehmen der Diversität ihrer Mitarbeiter stellen. Die Lebens- und Arbeitsrealitäten sind verschieden. So werden beispielsweise Teilzeitmodelle von Frauen vor allem für Familienarbeit genutzt, von Männern für Weiterbildung. Für WisR rückt auf Managementebene damit das Thema digitale Inklusion immer weiter in den Vordergrund.
Unabhängig wo gearbeitet wird und welchen Background Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, es muss der Zugang zu Informationen und die Nutzung gewährleitet werden. Die digitale Transformation ist heute zwar Megathema in den meisten Chefetagen und IT-Abteilungen, doch bei vielen Mitarbeitern in den anderen Bereichen der Unternehmen noch nicht wirklich angekommen. Dabei sind die Effekte oft umwälzend. In zahlreichen mittelständischen Unternehmen besteht daher ein beträchtlicher Inside Gap.
Claudia Bachinger, WisR: „Der Digital Gap wird schlagend, sobald gewisse Technologien verpflichtend werden. Ebenso ist Usability ein Inklusions- wie Exklusions-Instrument.”
TheVentury setzt daher entschieden auf Mitarbeiter-Bildung. Neben Geschäfts- und Projektzielen gilt es auch Qualifikationsziele zu definieren. Bei TheVentury bilden Bildungsinhalte 10 Prozent der Arbeitszeit. Die große Herausforderung besteht für Wissensarbeiter dabei in einem gewachsenen Verständnis von Lernen selbst: etwas bewusst zu verlernen, etwas Neues zu lernen und Wissen zu transformieren.
Jakob Reiter, TheVentury: „Wir leben in einer spannenden Zeit, um Grundannahmen zu überdenken. So wie die industrielle Revolution die Mensch-Maschine-Kooperation erdacht hat, so steht heute eine Neudefinition von Wissen im Mittelpunkt.”
Im Umgang mit komplexen Technologien wie künstliche Intelligenz oder dem Internet der Dinge gewinnt die Verknüpfung zwischen Hardware, Software und Mitarbeiter an Bedeutung: Von Menschen, die Maschinen steuern, über Maschinen als Kollegen bis Automatisierung von non-kreativer Arbeit. Nichtlineares Denken wird zur Kerndomäne des Menschen.
Foto vlnr:
Fridolin Herkommer, Leiter Büro für Digitale Agenden, Arbeiterkammer Wien
Klaudia Bachinger, Founder, CEO, WisR GmbH
Patricia Neumann, Generaldirektorin IBM Österreich
Jakob Reiter, Head of Applied AI & Conversational Interfaces bei TheVentury
Digital Society,
https://digisociety.at
WisR,
https://growwisr.com
Büro für Digitale Agenden und den Digitalisierungsfonds der Arbeiterkammer Wien,
https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/arbeitdigital
IBM Österreich,
https://www.ibm.com/at-de
TheVentury,
https://theventury.com