Bis vor kurzem waren auf Pinterest vorwiegend weibliche Millennials mit den Interessen Di-It-Yousef, Home Dekor und Kochen unterwegs. Die Männer holen aber stark auf, die User werden älter (die zweitgrößte Nutzer-Gruppe ist zwischen 30 und 49 Jahre alt) und auch Business-Themen werden immer beliebter.
Pinterest ist eine Inspirations-Suchmaschine, die auch Social Media Elemente nutzt. Pins werden in Boards gesammelt. Wenn mehrere Nutzer ein Board gemeinsam nutzen, spricht man von einem Gruppenboard. Die einzelnen Beiträge werden Pins genannt. Pins können repinnt, kommentiert und mit "ausprobiert"-Fotos versehen werden. Video-Pins und Guppenboard-Pins können auch geliked werden.
Gegen Pinterest sind Traffic-Quellen wie Facebook und Instagram fast unscheinbar. Aktuell nutzen über 9 Millionen deutschsprachige Nutzer Pinterest jedes Monat. In Österreich sind eine Million Menschen aktiv. International ist Pinterest 2019 um 38% gewachsen. Laut Pinterest Audience Insights sind 70% der User weiblich. Der Großteil (28%) ist zwischen 18 und 24 Jahren alt. 29% ist älter als 45 Jahre.
Pinterest User sind sehr aktiv. Täglich werden allein im deutschsprachigen Raum 4 Millionen Inhalte gespeichert. Jedes Monat werden 2 Milliarden Suchanfragen durchgeführt. Das Entdecken von neuen Inhalten und die Inspiration stehen bei Pinterest im Vordergrund. Die Inspirations-Plattform punktet bei 77% der User vor allem in der Entscheidungsphase, wenn es um den Kauf eines Produktes oder bei der Suche nach Dienstleistungs- und Business-Ideen geht.
68% der aktiven Nutzer haben über Pinterest
bewusst eine neue Marke oder Produkt entdeckt.
Seit 2019 können im deutschsprachigen Raum auch in Pinterest Anzeigen geschaltet werden. Diese heben sich von den üblichen Pins kaum ab und werden daher von den Nutzern nicht als störend empfunden. Einziger Unterschied ist, dass diese Pins direkt auf deine Website verlinken und kein Zwischen-Klick erforderlich ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass 97% der 1000 beliebtesten Suchanfragen beziehen sich nicht auf Marken sondern Themen. Allgemeine und breite Suchanfragen dominieren und bieten dir – vor allem wenn du deine Anzeigen regional ausrichtest – vielfältige Optionen.
Pinterest ist eine Bilder-Suchmaschine. Es ist näher an Amazon und Google, als an sozialen Netzwerken. Daher spielen Follower auch eine relativ geringe Rolle. Nutzer suchen nicht im Follower-Feed, sondern im eigentlichen Such-Feed.
Pins sind zudem verglichen zu sozialen Netzwerken wesentlich langlebiger:
In Pinterest erreichst du Nutzer während ihrer Planung oder Entscheidungsfindung. Die Nutzer sind auf der Suche nach der Lösung für ein aktuelles Problem.
Motivation:
Pinner sind Planer. Wenn du Pins zu saisonale Trends planst, sollten diese bereits 2 bis 3 Monate vor dem Ereignis online gestellt werden. Pinterest Nutzer beginnen bereits früh mit der Suche zu bestimmten Themen. Zudem benötigen Pins einige Zeit bis sie organisch breit ausgespielt werden.
Im Vergleich zu anderen Plattformen, ist das Nutzungsverhaltung zukunftsorientiert:
Pinterest ist eine visuelle Plattform. Das bedeutet, dass das Design eine wichtige Rolle beim Erfolg eines Pins spielt. Das Bild ist dabei das Fundament eines jeden Pins. Es ist der Grund, aus dem Menschen Pinterest nutzen, und ganz sicher der wichtigste und einflussreichste Aspekt deines Designs.
85 % der Nutzer verwenden Pinterest auf dem Mobilgerät. Daher ist es wichtig, dass deine Pins für die mobile Anzeige optimiert sind.
Mit Text-Overlays kannst du ein Bild in einen Kontext einbinden, ohne dein Design zu beeinflussen. Nutze Text-Overlays um deine Botschaft zu verdeutlichen, ein Angebot zu präsentieren oder deinen Call-to-Action klar zu zeigen.
Typografie bezieht sich auf den Stil und das Erscheinungsbild deines Textes. Mit der Typografie kannst du bestimmte Gefühle hervorrufen, eine Einstellung vermitteln, ein Wort hervorheben oder eine Hierarchie innerhalb deines Textes erstellen.
Videos eignen sich ausgezeichnet für Anleitungen, zum Storytelling und zum Präsentieren deiner Leistung bei der Verwendung.
Warum nur ein Bild? Pins mit mehreren Bildern werden in Pinterest öfter geklickt. Gestalte den Pin so, dass du ein Moodboard zum Thema zeigst oder die ersten Schritte deiner Anleitung veranschaulichst.
Klassische Pins bestehen aus einem Bild und einem Text-Overlay.
Inspirations-Pins zeigen mehre Elemente zu einer bestimmten Themenwelt.
Rich Pins zeigen zusätzlich zum Infotext auch Preise, Rezepte, etc. Rich Pins müssen in den Einstellungen aktiviert werden.
Karussell Pins zeigen 2 bis 5 aufeinander folgende Bilder, werden jedoch selten genutzt.
Story Pins bieten die Möglichkeit einen Miko-Blogbeitrag zu zeigen und bestehen aus mehren Seiten. Zu jeder Seite kann ein gesonderter Link hinterlegt werden.
Video Pins können bis zu 15 Minuten lang sein, ideal ist eine Länge von 6 bis 15 Sekunden. Video Pins werden mobil prominent angezeigt.
GIF Pins beinhalten kurze Bewegtbilder.
Infografik Pins bringen ein Thema auf den Punkt. Wähle diese Pins mit Bedacht, sodass immer noch Interesse besteht, deine Seite zu besuchen.
Bevor du deine ersten Boards befüllst, solltest du den Mitbewerb in Pinterest analysieren:
Um Klarheit zu bekommen, wie du dich in Pinterest positionieren kannst, empfehle ich dir eine Themenwolke zu erstellen und daraus einzelne Boards abzuleiten. Nutze dazu die Pinterest-Suche und identifiziere häufige Suchanfragen.
Eine gute Inspirationsquelle bietet der alljährlich veröffentlichte Trendreport von Pinterest. Der diesjährige Report Pinterest 100 wurde am 12. Dezember veröffentlicht.
Es ist wichtig, deine Zielgruppe zu kennen und dir ein genaues Ziel zu setzen. Denke dabei nicht nur an die Pins selbst, sondern auch daran, was du den Nutzern bieten oder zeigen möchtest, wenn sie auf deine Webseite gehen.
Beachte, dass du bei Pinterest – wie auch in den sozialen Netzwerken oder in Google - eine langfristige Strategie planen solltest. Im Schnitt benötigt ein neue Account 3 bis 6 Monate Zeit, bis er sich etablieren kann. In dieser Zeit solltest du täglich einen Pin veröffentlichen.
Nutze den Pinterest-Tag, um zu verfolgen, was Nutzer tun, nachdem sie einen von dir beworbenen Pin geklickt haben. Diese Informationen helfen dir dabei, den Return on Advertising Spend (ROAS) zu messen und zu verstehen, welche Anzeigen zu mehr Conversions führen.
Um ein Pinterest-Tag zu installieren, meldest du dich zuerst bei deinem Unternehmenskonto an. Klicke auf den Tab „Anzeigen“ und dann auf „Conversions“. Du gelangst dann auf die Conversions-Seite. Klicke auf „Pinterest-Tag erstellen“.
Wer durchs Netz surft und sich spannende Inhalte merken möchte, pint dazu Bilder in seine eigen Boards. Wenn du willst, dass die Nutzer aktiv werden, musst du es ihnen so einfach wie möglich machen. Biete daher deinen Website Besuchern die Möglichkeit gleich einen vollwertigen Pin an.
Pinterest bietet zusätzlich die Möglichkeit einen eigenen „Merken-Button“ in deiner Website zu integrieren. So können Nutzer deinen Content auch ohne Pinterest-Browserbutton mit nur einem Klick pinnen.
Denk daran, Pinterest ist keine Reklametafel, sondern ein Mix aus Suchmaschine und sozialem Netzwerk. Folge daher Pinnwänden und Konten deiner Zielgruppe und re-pinne deren Pins in ein passendes Board.
Wenn du möchtest, kannst du deine Mitarbeiter und Markenbotschafter einladen, sich an Gruppen-Pinnwänden zu beteiligen und so Teil deines Pinterest-Netzwerks zu werden. Durch Gruppen-Boards bekommst du zudem Einblick in die Zahl der Betrachter und kannst analysieren, welche Themen gut funktionieren.
Rich Pins bieten zusätzliche Details zu Pins und aktualisierte Informationen von Webseiten, von denen sie stammen. Wenn auf der ursprünglichen Webseite Änderungen vorgenommen werden, wird der Rich Pin auch entsprechend aktualisiert.
Für deinen Business Blog kannst du folgende Open Graph Meta-Tags verwenden:
Property | Beschreibung | Status |
---|---|---|
og:type | Der Wert muss article oder blog sein | notwendig |
og:title | Der Titel deines Beitrag | notwendig |
og:description | Die Beschreibung deines Beitrags | notwendig |
og:site_name | Der Name deiner Seite | optional |
og:url | Die URL zu deinem Beitrag | optional |
article:published_time | Das Datum des Beitrags (2019-12-14) | optional |
article:author | Der Autor des Beitrags | optional |
Für deine Leistungen kannst du folgende Open Graph Meta-Tags verwenden:
Property | Beschreibung | Status |
---|---|---|
og:type | Der Wert muss product oder og:product sein | notwendig |
og:title | Die Bezeichnung der Leistung | notwendig |
product:price:amount | Der Preis ohne Währung, z.B. 145.50 | notwendig |
product:price:currency | Die Währung, z.B. EUR | notwendig |
og:site_name | Der Name der Seite | optional |
og:url | Die URL zu deiner Leistung | optional |
og:description | Die Beschreibung deiner Leistung | optional |
og:price:standard_amount | Falls du eine Rabattaktion hast, kommt hier der Standard-Preis | optional |
og:brand | Der Name der Marke | optional |
og:availability | Die Verfügbarkeit deiner Leistung: instock, preorder, pending, out of stock oder discontinued | optional |
Wenn du Metatags zu deinen Webseiten hinzugefügt hast, kannst du eine der korrekt markierten Inhaltsseiten mit dem Rich Pins-Validator überprüfen.
Wenn du Rich Pins aktiviert hast, werden alle Inhalte mit korrekten Metatags als Rich Pins angezeigt. Bereits vorhandene Pins werden ab diesem Zeitpunkt auch als Rich Pins angezeigt.
Folgende Tipps möchte ich dir mit auf den Weg geben:
Für die Analyse kannst du dich an folgende Grundregeln orientieren:
Pinterest Werbung funktioniert ein wenig anders als in den anderen sozialen Netzwerken oder Google. In Pinterest pushen Kampagnen auch die organische Reichweite deines gesamten Kontos. Somit kannst du im Nachgang 20 % mehr Klicks und Repins erhalten, auch wenn deine Pinterest Kampagne schon abgeschlossen ist.
Du kannst in Pinterest zwischen 3 Kampagnenzielen wählen: Awareness steigern, Markenpräferenz bilden und Conversions steigern.
Awareness Kampagnen sind sinnvoll, wenn du deine Marke aufbauen möchtest. Nutze dazu überzeugende Bilder und Videos, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erregen.
Markenpräferenz Kampagnen zeigen deine Leistungen im Einsatz. Zeige, wie dein Angebot ins Leben der Kunden passt. Experimentiere sowohl mit Lifestyle-Bildern (Menschen, die dein Angebot nutzen) und Bildern des Angebots (Screenshots einer App oder Produktbilder)
Conversion Kampagnen zielen auf eine Aktion ab. Du möchtest die Nutzer dazu bringen, von deiner Anzeige zu deiner Website zu wechseln. Verwende Bildmaterial, das als Inspirations-Quelle dienen kann und auf das Ziel deiner Conversion (Kauf, Termin buchen, Download, Newsletter Anmeldung) ausgerichtet ist.
Du kannst deine Zielgruppe durch Interessen, Keywords und demografische Merkmale und Retargeting einengen. So ist es möglich auch rein regionale Leistungsangebote an die gewünschten User auszuspielen.
Mit Interessen-Targeting kannst du potenzielle Kunden anhand ihrer Interessen auf Pinterest erreichen. Interessenbasiertes Targeting eignet sich perfekt für Awareness-Kampagnen. Nutze nur Interessen, die zum Inhalt deines Pins passen. Das wirkt sich positiv auf das Nutzerlebnis und den Erfolg der Kampagne aus.
Beim Keyword-Targeting werden deine Pins nur kontextbezogen angezeigt. So erreichst du Nutzer, die nach einem bestimmten Produkt oder Interesse oder nach einer bestimmten Idee suchen. 40 % der Klicks von Pinterest stammen aus den Suchergebnissen und den verwandten Pins, Keyword-Targeting ist daher unbedingt zu empfehlen.
Mit individuellem Zielgruppen-Targeting kannst du vorhandene Kunden und potenzielle Kunden ansprechen. Potenzielle Kunden werden anhand von Personen ermittelt, die deine Webseite besucht oder mit deinen Inhalten interagiert haben. Du kannst dazu eine Zielgruppen-Liste, eine ActAlike Audience, Besucher-Retargeting und Interaktionen-Retargeting nutzen.
Des Weiteren kannst du deine Zielgruppe noch nach demografischen Merkmalen, Technologie und Standort einschränken.
Wenn Nutzer Pins zu einem bestimmten Thema recherchieren, lassen sie sich anfangs gerne im Home-Feed inspirieren und weiten später die Recherche gezielt über die Suche aus. Zusätzlich zeigt Pinterest bei jedem gefunden Pin verwandte Pins an.
Bei der Platzierung bestimmst du, wo deine Anzeigen angezeigt werden sollen:
Die Pinterest-Auktion ist eine Second-Price-Auktion. Das bedeutet, dass der Sieger der Auktion 0,01 Euro mehr zahlt als das zweithöchste Gebot. Beträgt dein Gebot zum Beispiel 0,17 Euro und das zweithöchste Gebot 0,15 Euro, würde der tatsächliche pries 0,16 Euro betragen.
Werbekunden können auf unterschiedliche Weise bieten, je nachdem, welches Ziel sie ausgewählt haben:
Ich hoffe, dieser Einblick in die Pinterest konnte dir den einen oder anderen Anstoß für die Gestaltung deiner Blog-Pins geben!
Als Online-Strategin möchte ich dir mit auf den Weg geben, dass die beste Strategiequelle für Pinterest die Inspirations-Suchmaschine selbst ist. Erstelle zu einem Beitrag ruhig mehrere Pins mit verschiedenen Bildern und Texten. Mit der Zeit entwickelst du so zielsicher das Pinterest-Design, dass deine Zielgruppe anspricht. Pinterest hat eine ganz eigene Design-Ästhetik herausgebildet, die mit klassischen Werbeanzeigen nur wenig gemein hat. So solltest du zwar sehr wohl dein Logo und deine URL zeigen, der Inhalt selbst darf aber nicht zu werblich sein. Viel mehr gilt es neugierig zu machen und Mehrwert zu bieten. Auch wenn dies jetzt hart klingt, so machen Bild und Kronen Zeitung ganz gut vor, welche Bild-Text-Sprache funktioniert.
Pinne deine Pins zuerst auf einem Board, das alle deine neuen Blog-Beiträge enthält. Von dort aus pinnst du – sobald du nach 1 bis 2 Wochen die besten Pins identifizieren konntest – in thematisch passende Boards.
Pinterest: Seasonal Insights 2019,
https://business.pinterest.com/sub/business/insights/
PinterestSeasonalInsights-2019.pdf
Pinterest Academy,
https://business.pinterest.com/de/blog/start-here-introducing-pinterest-academy
Pinterest: Pinterest 100 - diese inspirierenden Trends müsst ihr 2020 ausprobieren,
https://newsroom.pinterest.com/de/post/pinterest-100-diese-inspirierenden-trends-muesst-ihr-2020-ausprobieren
Pinterest: Pinterest Announces Third Quarter 2019 Results,
https://investor.pinterestinc.com/press-releases/press-releases-details/2019/Pinterest-Announces-Third-Quarter-2019-Results/default.aspx
Pinterest: Rich Pins-Validator,
https://developers.pinterest.com/tools/url-debugger/