Bitcoin gerät ins Straucheln: Fed-Politik und Trumps Kurs belasten Kryptowährungen

Der Bitcoin und der breitere Kryptowährungsmarkt haben das Jahr mit einem schwierigen Start begonnen, da Spekulationen über das Ende des Zinssenkungsspielraums der US-Notenbank (Fed) die Stimmung dämpfen.

Am Montag fiel der Bitcoin vorübergehend unter die Marke von 90.000 US-Dollar – ein Rückgang von fast 5 % im Vergleich zum Jahresbeginn 2025 – bevor er sich stabilisierte und den Januar insgesamt unverändert beendete. Auch kleinere Tokens wie Ether verzeichnen bisher Verluste im laufenden Monat.

Zinsausblick und Trumps Politik belasten den Markt

Investoren rechnen zunehmend mit einer längeren Pause bei den Zinssenkungen der Fed, was auf die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der USA und potenziell inflationäre Maßnahmen des designierten Präsidenten Donald Trump zurückzuführen ist. Trump, der nächste Woche vereidigt wird, hat angekündigt, durch zoll- und einwanderungspolitische Änderungen den US-Markt zu stärken, was jedoch Inflationsrisiken birgt.

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind in die Höhe geschossen, was den Enthusiasmus gegenüber Kryptowährungen gedämpft hat. Trumps Versprechen, die USA zum globalen Zentrum für digitale Vermögenswerte zu machen, indem er regulatorische Hindernisse abbaut und Maßnahmen der Biden-Regierung rückgängig macht, konnte die Stimmung bisher nicht aufhellen.

Auch die globalen Aktienmärkte litten unter dem Ausverkauf bei Staatsanleihen. So hat der S&P-500-Index einen Großteil der Gewinne wieder verloren, die er nach Trumps Wahlsieg am 5. November erzielt hatte.

„Erheblicher Druck“ auf Risikoanlagen

Höhere Anleiherenditen und ein stärkerer Dollar üben „erheblichen Druck auf Risikoanlagen“ aus, erklärte Richard Galvin, Mitbegründer des Hedgefonds DACM. Gleichzeitig, so Galvin, könnte Trump direkt nach seiner Amtseinführung spezifische Anordnungen zugunsten von Kryptowährungen erlassen.

Der Bitcoin, der im letzten Monat ein Rekordhoch von 108.316 US-Dollar erreichte, lag am Dienstagmorgen um 6 Uhr in London bei etwa 94.800 US-Dollar. Seit dem Wahltag hat sich der Wert der führenden Kryptowährung um etwa 40 % erhöht, was jedoch eine deutliche Verlangsamung des bisherigen Wachstums darstellt.

Optimismus in der Krypto-Community

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Krypto-Community optimistisch, dass unter Trump ein anhaltender Boom möglich ist. Das Unternehmen MicroStrategy Inc., bekannt für seine strategischen Bitcoin-Investitionen, meldete gerade seinen zehnten wöchentlichen Kauf in Folge. Damit beläuft sich der Bitcoin-Bestand des Unternehmens auf rund 41 Milliarden US-Dollar.

Laut der technischen Analystin Katie Stockton von Fairlead Strategies LLC befindet sich der Bitcoin derzeit in einer „Korrekturphase“. Die Chartanalyse deute darauf hin, dass ein Test der Unterstützungslinie bei 87.500 US-Dollar möglich sei.

Kapitalabflüsse aus Bitcoin-ETFs

In den vergangenen vier Handelstagen zogen Anleger netto rund 1,6 Milliarden US-Dollar aus Bitcoin-ETFs ab, wie Daten von Bloomberg zeigen. Dies verdeutlicht den Druck, unter dem der Markt aktuell steht, und signalisiert Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Kryptowährungen.