Europäische Börsen verzeichnen leichte Gewinne – Fokus auf Fortschritte bei US-chinesischen Handelsgesprächen
Die europäischen Aktienmärkte legten am Dienstagvormittag leicht zu, während Investoren die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China beobachteten. Der deutsche Leitindex DAX stieg um 0,33 %, der französische CAC 40 um 0,34 % und der britische FTSE 100 um 0,15 %.
US-Gericht stärkt Trumps Zollpolitik
Der frühere US-Präsident Donald Trump begrüßte eine Entscheidung eines Bundesberufungsgerichts, das der amerikanischen Regierung die Nutzung von Schutzzöllen gegen andere Länder erlaubt. Auf Truth Social schrieb Trump: „Ein Bundesberufungsgericht hat soeben entschieden, dass die Vereinigten Staaten Zölle einsetzen dürfen, um sich vor anderen Ländern zu schützen. Ein großartiger und bedeutender Sieg für die USA.“
Das Berufungsgericht in Washington, D.C., gab am Dienstag bekannt, dass Trumps weitreichende Zollmaßnahmen gegenüber zahlreichen Handelspartnern weiterhin in Kraft bleiben dürfen, während eine Entscheidung eines untergeordneten Gerichts überprüft wird. Die Rechtmäßigkeit seiner Zollpolitik war zuvor infrage gestellt worden, da sie möglicherweise über die Befugnisse des Präsidenten hinausgehe.
Quantum-Computing-Aktien legen deutlich zu
Aktien im Bereich Quantencomputing verzeichneten vorbörslich deutliche Kursgewinne, nachdem sich Nvidia-Chef Jensen Huang optimistisch zur Entwicklung der Technologie äußerte. Die Aktien von Quantum Computing stiegen um 9 %, Rigetti Computing legte um 5 % zu, IONQ gewann 3,8 % und D-Wave Quantum verbesserte sich um 2,4 %.
Huang erklärte auf einer Konferenz, dass Quantencomputer kurz davor stünden, reale Probleme zu lösen. „Wir sind in Reichweite, Quantencomputing auf Anwendungsfelder anzuwenden, in denen in den kommenden Jahren interessante Probleme gelöst werden können“, sagte er.
Fortschritte bei US-chinesischen Handelsverhandlungen
Ein weiteres Augenmerk der Märkte liegt auf den laufenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Nach Informationen von CNBC wurde in London eine grundsätzliche Einigung erzielt, die nun auf die Zustimmung der Regierungschefs wartet.
US-Handelsminister Howard Lutnick betonte gegenüber Journalisten, dass die chinesischen Exportbeschränkungen für seltene Erden – ein kritischer Rohstoff für viele Branchen – ein zentrales Element der Vereinbarung seien.
UniCredit sieht Commerzbank-Übernahme aktuell als zu teuer
Der Vorstandsvorsitzende von UniCredit, Andrea Orcel, äußerte sich gegenüber CNBC zurückhaltend zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank. Deren derzeitiger Aktienkurs sei für eine Übernahme aus Sicht der UniCredit-Aktionäre nicht attraktiv genug. „Auf diesem Kursniveau sehen wir keinen Mehrwert für unsere Investoren“, sagte Orcel.
Seit September hat UniCredit über Derivatgeschäfte einen Anteil von 28 % an der Commerzbank aufgebaut und besitzt die Genehmigung der Europäischen Zentralbank, bis zu 29,9 % zu halten. Am Dienstagvormittag lagen die Commerzbank-Aktien 0,65 % im Minus, während UniCredit um 0,6 % zulegten.